Was spricht eigentlich dagegen, statt eines teuren Profi-Displays ein günstiges TV-Gerät gleicher Größe zu nehmen? Auf den ersten Blick nichts, auf den zweiten alles. Dieser Beitrag soll erste Hinweise darauf geben, warum es nicht ratsam ist Konsumer-Geräte für den den Einsatz zu nehmen. In der nächste Ausgabe des Heftes AV-Signage (3-2013, erscheint im Oktober) werden wir noch ausführlicher darauf eingehen und auch die Ergebnisse der Blog-Beiträge mit berücksichtigen.
Der erste Unterschied besteht schon einmal darin, sich klar zu machen, wo das Display eingesetzt werden soll. TV-Geräte wird überwiegend in einer homogenen Umgebung (Wohnzimmer, Heimkino), d.h. bei gleichen Licht- und Temperaturverhältnissen eingesetzt, während ein Profi-Display viele Anforderungen erfüllen muss. Es hat Aufgaben im Indoor- wie Outdoor-Bereich zu erfüllen, und diese beiden Bereiche erfordern ganz unterschiedliche Eigenschaften.
Indoor-Bereich
Displays werden zu Werbe- und Informationszwecken in Einkauf-Malls, im Transportwesen (Flughäfen, Bahnhöfen, usw.), in Museen, auf Messen und in anderen Veranstaltungen eingesetzt. Allen Orten gemeinsam ist eine hohe Umgebungshelligkeit, die das Displays aufhellen und den Kontrast senken. Dadurch werden die Lesbarkeit und das Erkennen von Motiven auf dem Display erschwert. Außerdem bedeutet der hohe Lichteinfall auch Reflexionen auf dem Display. die diese Effekte negativ verstärken. Die eingesetzten Displays müssen also über eine hohe Helligkeit verfügen und über eine reflexionsarme Beschichtung, um die Bildqualität zu sichern. TV-Geräte kommen da mit deutlich weniger Helligkeit aus, da sie im Vergleich in viel dunkleren Umgebungen eingesetzt werden.
Profi-Displays sind dauernd im Einsatz. Im Fachjargon heißt das 24/7-Modus. 24 Stunden am Tag und das sieben Tage die Woche. In der Regel stimmt das nicht ganz, da auch sie gewartet werden müssen. Fakt ist aber, dass sie um ein Vielfaches höher belastet werden als TV-Geräte, deren Langzeitstabilität mit vier Stunden Einsatzzeit am Tag angegeben wird. Elektronik, Stromversorgung und Mechnik müssen also extrem zuverlässig sein.
Als vorerst letzter Aspekt ist der Blickwinkel zu nennen, aus dem die Betrachter auf das Display sehen. Da Profi-Displays meistens dort stehen, wo sich viele Menschen aufhalten – schließlich sollen sie ihren Zweck effektiv erfüllen – werden viele Menschen auch aus den unterschiedlichsten Richtungen (Winkeln) auf die Displays sehen. Um hier keine Abstriche bei der Bildqualität zu machen, muss der Betrachtungswinkel der Displays möglichst groß sein. D.h. der Winkelbereich, bei dem die Bildqualität annähernd gleich gut bleibt.
Outdoor-Bereich
Für den Einsatz im Outdoor-Bereich gelten die gleichen Bedingungen wie für den Indoor-Bereicht. In manchen Aspekten nur verschärft. So ist das Sonnenlicht noch heller als im Indoor-Bereich. Hinzu kommt die UV-Strahlung der die Displays ausgesetzt sind. Sie beeinflust die Halbleiterstruktur der Flüssigkristalle und verändert somit letztendlich die Bildqualität. Im schlimmsten Fall zerstört sie sogar das Display. Als nächster Punkt sind die Temperaturunterschiede anzumerken. Selbst in gemäßigten Breitengraden betragen sie bis zu 50°C. In alpinen Gebieten, Wüsten oder feuchten Regionen vertsärken sich die Anforderungen noch. Bei der Konstruktion professioneller Displays sind diese Aspekte je nach Einsatzgebiet mit zu berücksichtigen. TV-Geräte sind hier völlig fehl am Platz.
Noch mehr Aspekte
Es gibt aber noch mehr Gründe, TV-Geräte nicht für professionelle Zwecke zu gebrauchen. Vandalismus und Diebstahl gehören ebenso dazu wie Design oder Vielseitigkeit der Anschlüsse, einfache Wartung und Bedienung.